Gendergerechtes Schreiben - SCHMELTER BRAND DESIGN GmbH
Gendergerechtes Schreiben Alexandra Keller

Gendergerecht schreiben:
warum & wie.

Vor dem Grundgesetz sind alle Menschen gleich. Sprachliche Gleichberechtigung ist deshalb für die Markenkommunikation kein schnelllebiger Trend, sondern beweist einen wertschätzenden Umgang mit einer inklusiven Gesellschaft. Wir zeigen, wie gendergerechtes Schreiben aussehen kann: sensibel, aber stilvoll.

Gleichheit, Teilhabe, Augenhöhe & noch viel mehr: Das alles kann Sprache vermitteln.

Was versteht man unter Gendern?

Die einen halten es für wichtig und sinnvoll, die anderen für eine Verhunzung der Sprache – die Diskussion über das Für und Wider des Genderns wird leidenschaftlich geführt. Fangen wir deshalb am besten von vorne an: Das Wort „gender“ kommt ursprünglich aus dem Englischen und heißt zunächst einfach nur „Geschlecht“. Unter „gendern“ versteht man den Gebrauch bestimmter Formulierungen, die alle Geschlechter und Identitäten gleichberechtigt behandelt.

Warum ist Gendern relevant?

Bisher war im Deutschen vor allem die männliche Bezeichnung für Berufe oder Personen üblich. Mit diesem „generischen Maskulinum“ waren Frauen und andere Geschlechteridentitäten über viele Jahrzehnte ganz selbstverständlich mitgemeint. Schon seit den 1970er Jahren wird allerdings die Debatte über mehr Geschlechtergerechtigkeit in der deutschen Sprache geführt. Wer heute Diversität als Unternehmen authentisch kommunizieren möchte, der sollte auf eine Sprache achten, die weibliche, männliche und diverse Menschen gleichermaßen wertschätzt und respektiert.

Die Genderbread Person – Gender-Begriffe einfach erklärt

So können Sie Diversität zum Ausdruck bringen

Doppelnennung: Entweder werden beide Geschlechter nebeneinander genannt (z. B. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen) oder die weibliche Form wird im Wort inkludiert (z. B. MitarbeiterInnen). Aber aufgepasst: Mit dieser Variante werden non-binäre Menschen nicht angesprochen.

Neutralisierung: Es werden geschlechterneutrale Bezeichnungen (z. B. Fachkraft) oder substantivierende Partizipien verwendet (z. B. Mitarbeitende).

Sonderzeichen: Sollen nicht nur Männer und Frauen, sondern alle Geschlechteridentitäten angesprochen werden, so können Sonderzeichen als Platzhalter verwendet werden (z. B. Mitarbeiter:innen).

Gendern mit Sonderzeichen

Es herrscht keine Pflicht, Texte gendern zu müssen. Aber wie kann eine korrekte gendergerechte Schreibweise aussehen, wenn man sie gerne umsetzen möchte? Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Der Duden hat bisher keine offizielle Rechtschreibregel dazu veröffentlicht, ebenso wenig hat der Rat für deutsche Rechtschreibung Genderzeichen in das amtliche Regelwerk aufgenommen. Nichtsdestotrotz haben sich in den letzten Jahren verschiedene Möglichkeiten herauskristallisiert, um die Geschlechtergerechtigkeit in Texten zu gewährleisten. Verbindliche Regeln gibt es keine, aber dafür verschiedene Optionen:

Mitarbeiter:in

Doppelpunkt. Das ist die neueste Gender-Form, mit der alle Geschlechter angesprochen werden. Der Doppelpunkt fügt sich gut ins Schriftbild ein – er ist aber schwierig zu lesen für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Personen, die gerade erst Deutsch lernen.

Mitarbeiter*in

Sternchen. Die Queer-Community bevorzugt die Verwendung des Gendersterns, der mit seinen vielen Strahlen die Vielfalt der Geschlechter repräsentiert. Ähnlich wie der Doppelpunkt beeinträchtigt er den Lesefluss.

Mitarbeiter_in

Gender-Gap. Die Lücke, die der Unterstrich hinterlässt, schafft Raum für vielfältige Geschlechteridentitäten: weiblich, männlich und divers. Allerdings ist der Gender-Gap nicht barrierefrei und reißt optische Lücken ins Schriftbild.

MitarbeiterIn

Binnen-I. Mit dieser Schreibweise werden Männer und Frauen gleichgestellt. Das Binnen-I ist heute nur noch selten in Gebrauch, da es Personen, die sich keinem dieser beiden Geschlechter zugehörig fühlen, ausschließt.

Mitarbeiter/in

Schrägstrich. Die gleiche Problematik wie das Binnen-I birgt auch der Schrägstrich: Da nur Frauen und Männer angesprochen werden, können nicht alle Geschlechteridentitäten gleichermaßen adressiert werden.

Mitarbeiter/in

Tipps für gendergerechtes Schreiben mit Stil

Wer mit Sonderzeichen gendert, bemerkt schnell: Texte lassen sich nicht mehr so flüssig lesen und werden auch optisch sehr zerstückelt. Sonderzeichen sind allerdings nicht die einzige Form, um geschlechtergerecht zu schreiben. Eine neue Schreibroutine kann an dieser Stelle Abhilfe schaffen: Nehmen Sie sich bei Personenbezeichnungen die Zeit, nach alternativen Formulierungen zu suchen.

Finden Sie sinnvolle Oberbegriffe. 
Aus „Fachmännern/Fachfrauen“ kann ein kompetentes Team werden, aus „Mitarbeiter:innen“ die Belegschaft.

Arbeiten Sie mit Adjektiven. Techniker:innen können auch als technische Personal bezeichnet werden.

Fokussieren Sie sich mehr auf die Tätigkeit an sich anstelle der Person, die sie ausübt.
 Das heißt: „Unsere Berater:innen sind gern für Sie da“ können Sie auch aktiv formulieren als „Wir beraten Sie gern“.

Lassen Sie Spezifizierungen weg, wenn es möglich ist. Statt „Viele Käufer:innen schätzen unsere Produkte“ kann es abgekürzt auch heißen „Viele schätzen unsere Produkte“.

Verwenden Sie statt „jede:r“ besser „alle“ oder statt „keine:r“ einfach „niemand“.

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